TYPO Berlin 2014 - Nest

TYPO Nest:
Präsentationen von Studierenden
auf der TYPO Berlin 2014

Frische Ideen, bitte! Design-Hochschulen präsentieren ausgewählte Arbeiten ihrer Studierenden.

Auch in diesem Jahr richten wir wieder das TYPO Nest ein.

Während dort in den Vorjahren Panels und Workshops stattfanden, präsentieren diesmal Design-Hochschulen ausgewählte Arbeiten ihrer Studierenden. Mit dabei: Burg Giebichenstein Halle, Hochschule Mannheim, FH Potsdam, HTW Berlin, HAW Hamburg und die Kunsthochschule Weißensee.

HTW Berlin

moderiert von Mona Leinung

»Wir sind BRUT!«

Das Brutmagazin ist das studentische Onlinemagazin des Fachbereichs 5 der HTW Berlin. Das Projekt, das 2011 mit der Konzeption eines neuartigen Magazinformats begann, hat Anfang diesen Jahres die mittlerweile dritte Ausgabe veröffentlicht. 2013 wurde es mit dem LeadAward in Silber in der Kategorie »Bestes Onlinemagazin« ausgezeichnet.
Anlässlich der TYPO 2014 wurde eine Sonderausgabe des Brut-Magazins produziert, die ausgewählte Projekte der HTW präsentiert und diese im Anschluss mit Material anreichert, das während der Konferenz produziert wird.

Visualizing Sound

Martin Guder

Die Verbindung von Musik und Interface-Design spielen seit der Digitalisierung musikalischer Schaffensprozesse eine bedeutende Rolle. Die Entwicklung neuer Hardware, wie der Xbox Kinect, lassen neue Interaktionsmöglichkeiten des Nutzers zu. In seiner Bachelorarbeit geht Martin der Fragestellung nach, wie der menschliche Körper und der ihn umgebene Raum zur Musikproduktion und -darbietung genutzt werden können. Das Ergebnis bietet neue Interaktionen und kreative Möglichkeiten für musikalische Prozesse.

Understanding Branding

Hy-Ran Kilian, Manuel Federl, David Jacob, Romina Poschadel

Ein Buch über Corporate Design und Branding. Acht renommierte Branding-Agenturen öffneten ihre Schubladen und gaben fünfzehn Studierenden intime Einblicke in die Zusammenarbeit mit Kunden. Die Mutigen waren »MetaDesign«, »Edenspiekermann«, »Strichpunkt«, »Mucho«, »HenkelHiedl«, »kleiner und bold«, »adlerschmidt« und »good friends«. Die Studierenden sahen dabei bisher Unbekanntes und Erstaunliches. Am Ende entstanden sieben verschiedene Konzepte, die einen detaillierten Einblick in Designprozesse geben. Vier Studierende berichten über ihre Erfahrungen, zeigen ihre Entwürfe und den finalen Buchentwurf.

»Wir haben alle unsere Eigenarten.«

Winnie Mahrin

Ein Socialguide für Menschen mit Asperger-Syndrom. Üblicherweise löst die Redewendung »nach 20 Uhr werden hier die Bürgersteige hochgeklappt« keine Irritationen aus. Bei Menschen mit Asperger-Syndrom kann dies jedoch dazu führen, zur genannten Zeit aus dem Fenster zu gucken und auf den beschriebenen Vorgang zu warten. Mimik und Gestik verstehen, Blickkontakt halten, Ironie, Witz und Metaphern begreifen, gehören zu den größten Herausforderungen im Leben der Betroffenen. Der Socialguide in Form einer prototypischen App für Menschen mit Asperger-Syndrom soll die für sie unverständliche Welt besser begreifbar machen.

Narrativ des Widerstands

Daniel Kranz, Carolin Kaspereit, Delia Fröhlich

Gesellschaftlicher Widerstand hat ein visuelles Narrativ: Geschichten, Traditionen und Kontexte. Das Projekt hatte die einerseits die Analyse visueller Muster zeitgenössischer Protestphänomene zum Thema, andererseits formulierten die Studierenden anhand dieser Zeichen und Codes reflektierte gestalterische Positionen und Zweifel am Widerstand.

»Jetzt holt sich jeder noch ein Eis und dann reiten wir los.«

Eine bunte Hand voll Studenten

Was an der Hochschule beginnt, wird nicht immer dort bleiben. Und das ist auch gut so. Wie das Flüggewerden aussieht, zeigen zwei unserer studentischen Initiativen. »Sehen und Ernten« und »BETT – Raum für Designkomparative« berichten von ihren Erfahrungen, wachsender Verantwortung und den kleinen Miseren der Eigenregie.
›sehen und ernten‹ ist ein studentisches Designnetzwerk, dass sich zum Ziel gesetzt hat die Hochschullehre praxisnah zu ergänzen. Der Verein stellt sich Aufgabenstellungenstellungen außerhalb des Curriculums und organisiert Workshops, um Wissen weiterzugeben. Entstanden aus dem Studiengang Kommunikationsdesign an der HTW Berlin arbeiten mittlerweile ca. 25 Mitglieder aus verschiedenen Studiengängen und Hochschulen im eigenen Büro.

Das »BETT – Raum für Designkomparative« wurde 2013 von Studenten der HTW gegründet und baut sich seither unabhängig als Kreativ-Coworkingspace in Schöneweide auf. Es ist ein Ort für kreatives Arbeiten, für Austausch und Zusammenarbeit.

HAW Hamburg

betreut und moderiert von Prof. Stefan Stefanescu und Prof. Heike Grebin

Nicht Jetzt!

Die Zeitschrift »nicht jetzt!« wird von Studierenden des Departments Design der HAW Hamburg geschrieben, fotografiert, illustriert und gestaltet. Die letzte Ausgabe des monothematischen Magazins beschäftigte sich mit dem »Teilen«. Das Thema war gleichzeitig Arbeitsmodus der Redaktion, die von Prof. Stefan Stefanescu betreut wird: Im Selbstversuch begann sie mit Teilhabe an fast allen Arbeitsprozessen und endete in Arbeitsteilung. Vorgestellt wird das Magazin von Lara Kothe, Jennifer David und Anne Stiefel.

»Der Bau«

»Der Bau« ist eine audiovisuelle Installation. Ausgehend von der gleichnamigen Erzählung von Franz Kafka vereint sie Typografie, Animation und Sound Design zu einem begehbaren medialen Raum. Der Betrachter befindet sich im Inneren eines 360°-Panoramas aus bewegter Typografie, in dem mithilfe von 16 Lautsprechern und 3D-Audiotechnologie ein Schallfeld erzeugt wird. Die Installation entstand als Abschlussprojekt im Studiengang Zeitabhängige Medien/Sound-Vision in Zusammenarbeit mit dem Studiengang Kommunikationsdesign an der HAW Hamburg. Vorgestellt wird die Arbeit von Jennifer David und Niklas Söder .

»Eine Schrift für die Gebärdensprache«

Das Projekt »Eine Schrift für die Gebärdensprache« betrat typografisches Neuland: Das noch junge Schriftsystem, mit der sich Gehörlosen-Gebärdensprache aufschreiben lässt, wurde erstmals unter typografischen Gesichtspunkten bearbeitet. Gebärdensprache ist eine visuelle Sprache mit eigenen, teils räumlichen grammatikalischen Regeln, für die sich bisher keine einheitliche Notation durchgesetzt hat. Gerade im pädagogischen Kontext verspricht man sich jedoch großen Nutzen von der Schriftform der Gebärdensprache. Mit einem durchdachten Design und klaren Gestaltungsprinzipien sollen Erscheinungsbild und Lesbarkeit der Schrift verbessert werden, um zu ihrer Verbreitung beizutragen. Ein interdisziplinäres Projekt mit Studierenden der Hochschule für Angewandte Wissenschaften und der Universität Hamburg. Linna Grage, Joachim Nitschke und Paul Rutrecht geben einen Einblick in das Projekt.

ePhil – Foyer der Zukunft

Das »Foyer der Zukunft« ist ein fester Bestandteil der Konzertreihe »ePhil« im Hamburger KörberForum. Im Kollektiv setzen sich Kommunikationsdesign-Studenten der HAW Hamburg mit der Arbeit und der Ideenwelt der geladenen Künstler auseinander. Der Besucher ist eingeladen, sich auf das Konzert einzustimmen: Er erlebt eigens für den Abend entwickelte Raumkonzepte und kann sich aktiv und oftmals unkonventionell mit dem Ungehörten auseinandersetzen. Auch nach dem Konzert wird eine Atmosphäre geschaffen, die Reflexion ermöglicht, ohne erklären zu wollen. Ihre Interpretation der Musik formulieren die Designer nach intensiver Recherche. Lara Kothe, Elisa Broß und Merle Düpmeier stellen das Projekt vor.

Devianz-Grotesk

Die neu entwickelte Schriftart Devianz-Grotesk experimentiert mit dem traditionellen Verständnis der Formprinzipien lateinischer Schrift. Durch eine horizontale Spiegelung der üblichen Breitfederhaltung entsteht ein polarer Strichstärkenkontrast. Der Schriftentwurf spielt mit dem Gedanken, wie sich Schrift historisch vergleichbar entwickelt hätte, wenn ausschließlich linkshändisch geschrieben worden wäre. Das Ergebnis ist ein eigenwilliges, innovatives Schriftbild, das wider Erwarten klassische Qualitäten im Grauwert aufweist. Dominik Thieme stellt im Gespräch mit Saskia Schaeffer seine Schrift vor.

Stilvorlagen

Die »Stilvorlagen« sind eine Vortragsreihe am Department Design der HAW Hamburg. Die Veranstaltungen päsentieren und hinterfragen Positionen des Kommunikationsdesigns im gesellschaftlichen Kontext. Organisiert wird die Reihe von Kommunikationsdesign-Studierenden, die dabei Aufgaben des Projektmanagements und der Designvermittlung übernehmen und erlernen. Gleichzeitig durchlaufen sie ein analoges Entwurfstraining in Form von Plakatworkshops in Anlehnung an die Arbeitsphilosophien der Referenten. Linna Grage und Paul Rutrecht stellen das Projekt vor.

Hochschule Mannheim

moderiert und kuratiert von Prof. Axel Kolaschnik

KOMMA – Magazin der Fakultät für Gestaltung Mannheim

Dennis Jacoby, Sascha May

KOMMA, das mehrfach preisgekrönte Magazin der Fakultät für Gestaltung der Hochschule Mannheim, wird von einer studentischen Redaktion durchweg eigenständig konzipiert und gestaltet.
Gezeigt werden Abschluss- und Semesterarbeiten, die von der Redaktion für gut befunden werden. Die Professoren der Fakultät stellen lediglich die Finanzierung sicher und halten sich ansonsten gemäß dem Fakultätsmotto zurück: „Ziel ist die Förderung autonomer, schöpferischer Persönlichkeiten im Berufsfeld Kommunikationsdesign“.

Ministerium für Glück und Wohlbefinden

Gina Schöler, Daniel Clarens

Nettosozialglück statt Bruttosozialprodukt – die Alternative ist denkbar. Welche Rolle kann Kommunikationsdesign beim Umdenken spielen? Neun Masterstudierende der Fakultät für Gestaltung der Hochschule Mannheim starteten hierzu das „Ministerium für Glück und Wohlbefinden“ als Experiment einer integrierten, transmedialen Kampagne. Zwei von ihnen entwickelten das Projekt im Rahmen ihrer Masterarbeit weiter. Viel weiter. Heute gilt das „Ministerium für Glück und Wohlbefinden“ als gelungenes Beispiel einer sozialen Skulptur im Beuys’schen Sinne.

TASCHENPROZESS APP – Referenz-Designprozess

Juliane Gutschmidt, Alessandro Tarantino

Grosse Designstudios und -agenturen hüten ihn wie ihren Augapfel: den Designprozess. Freiberuflich tätige Kommunikationsdesigner – und das sind immerhin rund 50% von allen – gehen zu einem überraschend großen Anteil ohne einen Designprozess an ihre Projekte – und in die Abstimmung mit ihren Kunden. Masterstudierende der Fakultät für Gestaltung der Hochschule Mannheim haben in Zusammenarbeit mit dem BDG Berufsverband Deutscher Kommunikationsdesigner nun einen Referenz-Designprozess als Support für freiberufliche Kommunikationsdesigner entwickelt. Er kommt als handliche Web-App. Die Beta-Version wird den Besuchern der TYPO Berlin 2014 »Roots« kostenlos zum Testen zur Verfügung gestellt.

Born in the Wetterau – My local Stöffche

Kjetil Dahlhaus

Einst wurde mit der Apfelweinmarke BEMBEL WITH CARE – entwickelt in einem Projekt an der Fakultät für Gestaltung – der Nachweis gebracht, dass strategisches Design eine starke Marke erschaffen kann. Für zwei Studenten wurde die Kombi „Design und Apfelwein“ nach dem Studium zur einträglichen Existenzgrundlage. Nun kehrt einer der beiden mit seiner neuen Apfelweinmarke zurück zu seinen Wurzeln: Born in the Wetterau.

FH Potsdam

moderiert und kuratiert von Sebastian Meier

»Fummel da jetzt nicht rum!« Interventionen und Eisbrecher in anonymen Nachbarschaften.«

Stephanie Neumann

Mimosen im Fahrstuhl, ein Wohnzimmer im Park, eine Truhe voller Geschichten – und wie weit reicht Nachbarschaft?

In einem Hochhaus mit 136 Wohneinheiten leben vergleichsweise so viele Nachbarn wie in einem Dorf. Das Zusammenleben ist jedoch meist anonym und von einem Zurückziehen in das Private gekennzeichnet. »Man kann nicht zu allen Kontakt aufnehmen. Da schottet man sich eher ab und bleibt allein« (Bewohner). Auf dem Grat zwischen Anonymität und Verbindlichkeit geht es in der Arbeit insbesondere darum, das Knüpfen der, für die Lebensqualität wichtigen, so genannten schwachen Bindungen zu fördern, sowie Designkonzepte zu entwickeln, die die Qualität nachbarschaftlichen Lebens erhöhen. Mit Hilfe von Interventionen, dem bewussten Eingreifen in die existierende Nachbarschaft, wird der Bezug der Menschen zu ihrem direkten Umfeld exploriert und der bestehende Nachbarschaftsbegriff hinterfragt.

Applied Information Design

Sebastian Sadowski

Die visuelle Darstellung von Daten in unterschiedlichen Formaten ermöglicht das Experimentieren mit neuen Formen der Visualisierung.

Sebastian Sadowski diskutiert dieses Thema anhand eigener Projekte aus den Bereichen Informations- und Interaktionsdesign.

midiBricks – build your own music controller

Stefan Hermann

The midiBricks is a toolkit enabling musicians to create their own highly customized music controllers. No programming or electrical skills are required – just plug and play. This talk will guide you through the research and development of an electronic product using the open source software Fritzing.

Datenvisualisierung zwischen Form und Funktion

Christian Gross

Genau wie in der Typographie haben sich die Form und Anforderung an die Notationen in der Datenvisualisierung über die Jahre weiterentwickelt. Die grafischen Elemente in der Datenvisualisierung können zum Einen komplexe Inhalte sichtbar machen, zum anderen Daten metaphorisch verschlüsseln oder uns gar in die falsche Richtung leiten. Diese unterschiedlichen Herausforderungen möchte ich anhand eigener Projekte zeigen.

Perspektivwechsel

Pierre La Baume

Pierre ist Interaction Designer und Alumni der Fachhochschule Potsdam. Sein Interesse gilt innovativen und ästhetischen Software Lösungen sowie Daten- und Informationsvisualisierungen. In seinem Vortrag spricht Pierre von seinen Projekten aus der Zeit an der FHP bis hin zur Arbeiten für internationale Konzern und Organisationen. Anhand der gezeigten Arbeiten geht er auf die Bedürfnisse der Unternehmen nach besserer und vereinfachter Software sowie seinen Beobachtungen von kulturellen Unterschieden ein, die er in den letzten 10 Jahren in verschiedenen Ländern sammeln durfte.

Kunsthochschule Berlin Weißensee

Einleitende Präsentation über Weißensee Kunsthochschule Berlin, das Fachgebiet Visuelle Kommunikation und einige Semesterprojekte des 2. Studienjahr

Tabea Cubelic & Daria Rüttimann

 

 »Roots von heute«

Katja Gendikova, Nozomi Horibe, Irene Fernandez, Xueh Magrini, Tabea Cubelic, Daria Rüttimann, Sefa Pala und René Reichelt

Wie tickt die neue zukünftige Generation von Designern? Was ist ihr Antrieb und was sind ihre Wurzeln? Über Plakate, eine Facebookseite und Interviews haben wir die Studierenden der Weißensee Kunsthochschule Berlin dazu befragt. Zu den gesammelten Begriffen wurde ein Alphabet aus Logos, Symbolen und Icons entwickelt, das einen Überblick über »die Roots von heute« geben soll. Auf einer Website sollen die Ergebnisse präsentiert werden.

»Urtype«

Tim Vorbäumen, Lucas Olfe, Valerie Groth, Lea Hopp, Claudia Schramke, Pedro Stoichita

In Zeiten des pictorial turn und der Bilderflut erleben wir einen Überfluss unterschiedlichster Schriftbilder. Was macht die Einheit dieser Formenvielfalt aus? Haben diese heterogenen Erzeugnisse noch irgend etwas miteinander gemein? Gibt es eine gemeinsame Wurzel, die ihnen zugrundeliegt, oder bezeichnet das Wort »Schrift« bloß ein willkürliches Sammelsurium unzusammenhängender Gestaltung?
Zur Beantwortung dieser Fragen begeben wir uns auf die Suche nach der »Urtype«, dem Urphänomen das jeder Schrift zugrundliegt. Angeregt durch die Ursonate von Kurt Schwitters (»Schrift ist das niedergeschriebene Bild der Sprache, das Bild des Klanges«), haben wir die basalen Bestandteile und das wesentliche klangliche Korrelat der Urtype hergeleitet. Resultat dieser spekulativen Untersuchung ist der Entwurf einer App zur Offenbarung der klanglichen Tiefenstruktur von Schriftbildern. Wörter und Sätze lassen sich damit in Symphonien umwandeln, die ihr innerstes Wesen preisgeben.
Unser Beitrag erläutert das Konzept hinter dieser App eingehender und situiert es anhand einiger genealogischer Betrachtungen im diskursiven Problemfeld der Urtype.

Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle

betreut und moderiert von Ferdinand Ulrich und Prof. Anna Berkenbusch

Variablen der Schrift

Manuel von Gebhardi, BA

Die Arbeit entstand auf der Suche nach einem System, mit welchem man die unterschiedlichsten formalen Merkmale aller Schriften möglichst einfach und doch umfassend beschreiben kann. Obwohl der Fokus vorrangig auf dem lateinischen Alphabet liegt, soll es dabei als allgemeingültige Grundlage dienen, Schriften aller sprachlichen Systeme gezielt auszuwählen, zu setzen, zu analysieren und letztendlich auch zu gestalten.

Unmöglich. Aber machbar. Inklusion für blinde und sehbehinderte Schüler

Antje Mönnig, MA

Mit »Unmöglich. Aber machbar. Inklusion für blinde und sehbehinderte Schüler« ist ein Buch entstanden, das sich mit der aktuellen Schul­situation von sehbehinderten und blinden Schülern befasst: Was bedeutet es, eine Sehbehinderung zu haben oder blind zu sein? Was unterscheidet Inklusion von Integra­tion? Wie fühlt sich Inklusion für Beteiligte an? Im Raum Halle-Leipzig traf ich Menschen, die in verschiedener Weise mit dem Thema Inklusion in Verbindung stehen. Dieses Buch soll eine Tür öffnen. Um zu fühlen, zu erfahren und zu verstehen. Das Buch soll Fragen beantworten und wird gleichzeitig neue stellen.

Verschwinde aus Palermo, sonst bist du tot

Antje Mönnig, MA

»Verschwinde aus Palermo, sonst bist du tot« ist ein Buch über Letizia Battaglia – eine sizilianische Fotografin, die seit den 70ern gegen die Mafia kämpft und zu Hochzeiten der Korruption und des Verbrechens die Tatorte, Täter und Opfer fotografierte. Mich interessierte das Leben mit der Angst. Was motiviert sie immer weiter zu machen? Wo ist ihr Halt? Wie präsent ist die Angst, wie präsent die Freude? Das Buch soll die Atmosphäre wiederspiegeln, der sie tagtäglich ausgesetzt war. Ausschnitte aus ihren Fotografien schaffen ein Szenario, welches man aus Träumen kennt. Bilder, die einen verfolgen und welche man nicht mehr los wird. Es geht um das Schreckliche. Und gleichzeitig auch um das Schöne. Denn das Dunkle braucht diese Inseln des Glücks zum durchatmen, Kraft tanken und festhalten.

50 Jahre afrikanische Un-Abhängigkeiten – Eine (selbst-)kritische Bilanz

Robert Haselbacher, MA/Wolfgang Schwärzler, MA

Ausgehend von dem ›historischen Jahr‹ 2010, in dem 17 Staaten ihre formelle Unabhängigkeit vom europäischen Kolonialismus feierlich begingen, stellt der Sammelband Beiträge namhafter afrikanischer Intellektueller, Aktivisten und Künstler vor. Ergänzend bieten historische Reden, Gedichte, Songtexte, literarische und fotografische Beiträge vielfältige Zugänge zum Thema. Das Buch macht aktuelle Debatten um Unabhängigkeit und Dekolonisierung zugänglich und publiziert zahlreiche Autoren erstmalig in deutscher Sprache. (AfricAvenir International e.V.)

Altern – Schönheit durch Gebrauch

Wolfgang Schwärzler, MA

Die Arbeit dokumentiert die Fragestellung, welche Alterungs- und Gebrauchserscheinungen im Grafikdesign vorhanden sind. Unterschiedlichste Texte spannen einen Bogen vom Altern allgemein hin zu Gebrauchsspuren. Aneignung spielt dabei eine zentrale Rolle. Zusätzlich werden Anwendungsbeispiele die Aspekte des Themas beinhalten gezeigt – vom formalen Zitieren/Kopieren hin zum positiven Gebrauch. Als Teil der Arbeit entstand die Schrift Gräbenbach Grotesk.

Muthesius Kunsthochschule Kiel

Eine Geschichte lateinischer geschriebener Schrift

Marleen Krallmann

Die Arbeit zeigt in fünf Leporellos die Entwicklungen des Alphabets, das heute am weitesten verbreitet ist.
Die Einteilung und Auswahl der Schriftbeispiele orientieren sich an zeitgeschichtlichen Meilensteinen und regionalen Entwicklungssträngen von der Römerzeit bis ins 20. Jahrhundert, dabei bilden die Konstruktionsprinzipien ›Antiqua‹ und ›Kursive‹ grundsätzliche Extreme. Ein besonderes Augenmerk ist auf die Entwicklung der Schriften gelegt, die heute unsere Schulschrift in Deutschland begründen. Ein sechstes Leporello zu Material und Werkzeug, sowie ein Begleitheft geben weitere Einblicke in die Thematik.

Ich freue mich auf einen regen Austausch, Kritik und Kommentare und zu diesem Thema.
Die Arbeit entstand bei Albert-Jan Pool (Schrift), Prof.in Dr. phil. habil. Petra Maria Meyer (Theorie) und Prof. André Heers (Typografie) an der Muthesius Kunsthochschule.