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Nancy Birkhölzer

Nancy Birkhölzer ist Managerin und Partnerin bei IXDS. Sie leitet ein brillantes Team, das sich engste Kooperation mit Auftraggebern bei der Arbeit an Zukunftsentwicklungen auf die Fahnen geschrieben hat. Vor ihrer Zeit bei IXDS war Birkhölzer am Aufbau der »Service Design Academy« von Fjord beteiligt. In ihrer Eigenschaft als global leader konzentrierte sie sich auf die Bereiche Konzeption, Training und unternehmerischer Wandel in Fjord-Teams und in Kundenbetrieben. Sie profitierte dabei von ihrer jahrelangen Erfahrung als Gründerin und Managerin des Berliner Fjord Studios. Nancy Birkhölzer moderierte 2013 die National Service Design Network Conference. Sie hält Vorträge über Service-Design und wurde jüngst von Deutschland – Land der Ideen als eine der »100 Frauen der Zukunft« ausgezeichnet. Sie ist Absolventin der Köln International School of Design und der Rhode Island School of Design und ist seit über 12 Jahren als Gestalterin digitaler Dienste tätig.

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Alle Macht dem Analogen

TYPO Berlin 2013, 16.05.2013, 15:00 Uhr (Hall)

Die Ära des PC prägte eine Computerkultur, in der wir die digitale Welt durch Screen und Maus gefiltert betraten. Die Geräte der Nach-PC-Zeit – Smartphones, Tablets – lassen uns über viel kleinere Bildschirme, Touchscreens und Apps für jede Gelegenheit an unserer vernetzten Welt teilhaben. Aber ist das tatsächlich alles, was wir von unseren Geräten erwarten können? Wollen wir unser Leben damit verbringen, auf kleine Displays zu starren und zu verpassen, was um uns herum geschieht, während wir den aktuellsten Post lesen oder der neusten App nachjagen? Wollen wir weiter mit zwei Fingern und eingeschränktem Blickfeld mit unserer Umwelt in Verbindung treten? Wollen wir Designer überhaupt darin unsere Herausforderung sehen?

Einige aktuelle Trends, wie die Slow Food Bewegung, und die zunehmende öffentliche Anerkennung der Notwendigkeit, abzuschalten, zu fokussieren und die Dinge schlichter zu gestalten, verweisen auf die analogen Lebensqualitäten, denen heute neue Aufmerksamkeit zuteil wird. Damit ändern sich auch unsere Erwartungen an die digitale Welt. Es geht nicht länger um die Gestaltung digitaler Dienste. Stattdessen möchten wir die Menschen ermutigen, ihre Hoffnungen zu leben, und ein diese förderndes Service-Ökosystem gestalten. Wir möchten unsere Körper stark machen, wieder »vollständige« Menschen sein und alle unsere Sinne und physischen Fähigkeiten nutzen. Mit mobilem Computing, vernetzten Objekten und speziellen haptischen Schnittstellen mischen sich digitale Technologie und unsere »echte« Welt mehr und mehr. Das ist eine großartige Gelegenheit, Menschen neue Chancen zu geben, in der Welt zu agieren. In einer Welt, die endlose Möglichkeiten zur Förderung jeder/jedes Einzelnen birgt.